Expedition Zwerghamsterfutter
Wie ist das ideale Zwerghamsterfutter für Phodopus-Arten zusammengesetzt? Um diese Frage zu beantworten haben wir weite Reisen unternommen und uns auf die Suche nach den Phodopus-Zwerghamstern gemacht und dabei erstaunliches und faszinierendes entdeckt.
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Auf den Spuren von Peter Simon Pallas der vor über 200 Jahren den Dsungarischen Zwerghamster Phodopus sungorus erstmals wissenschaftlich beschrieben hatte, erkundeten wir das Gebiet der Dsungarei. Dieses Areal wurde früher "Soongarische Steppe" genannt und war wesentlich größer als heute.
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In das Gebiet der heutigen Dsungarei im Nordwesten Chinas war Pallas damals gar nicht vorgedrungen und so stellte sich die Frage, ob der Dsungarische Zwerghamster auch heute noch seinen Namen zurecht trägt. Die Dsungarei hat auch heute noch gewaltige Ausmaße und so entdeckten wir unzählige Tierarten auf unserer Forschungsreise.
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Ohne die Hilfe der örtlichen Bevölkerung, die hier aus Uiguren, Chinesen und vor allem (in den ländlichen Gegenden) aus Kasachen besteht, hat man kaum eine Chance in die interessanten Gebiete vorzudringen. Darüber hinaus wurden wir fast ständig "unauffällig" von chinesischen Beamten beobachtet.
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Nach zahlreichen Befragungen der ortskundigen Nomaden und einer zurückgelegten Strecke von über 3000 km mit dem Geländewagen fanden wir schließlich die Terra typica, das natürliche Verbreitungsgebiet der Dsungarischen Zwerghamster. Endlose grüne Weiten, feiner Schwarzerdeboden und zahlreiche weitere
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Tierarten teilen sich den Lebensraum mit "Mus sungorus" wie Pallas ihn nannte. Hier lebt der kleine Hamster in Saus und Braus: In den Gängen wimmelt es nur so vor schwarzen, etwa 1cm großen Käfern und vor allem deren Larven, die Mehlwürmern zum verwechseln ähnlich sehen. Dieses Futterangebot nutzten nicht nur die
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Zwerghamster sondern auch andere Tiere, die in den zahlreichen Bauen anzutreffen sind, wie z.B. die Wechselkröte. Diese Reptilien zwängen sich in die Eingangsbereiche der Baue um sich tagsüber vor Sonne und Wind zu schützen. Wenn der Dsungarische Zwerghamster seinen Bau verlässt, findet er eine Fülle von Kräutern vor, die neben Wurzeln und einigen feinen Sämereien hier auf
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seinem Speiseplan stehen. Wir haben die hier angefundenen Pflanzenarten genau untersucht und mit Hilfe des Backentascheninhaltes* und des Futtervorrates in den freigelegten Gangsystemen einen guten Überblick über die Nahrungsbedürf- nisse dieser Tiere gewinnen können. Die Analyse des Futters ergab einen außerordentlich hohen Energiegehalt - kein Wunder denn im Winter
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ist die Steppe schneebedeckt und die Tiere benötigen ihre bis dahin angefressenen Speckschicht.
(* Die Tiere haben wir mit Lebendfallen und eingegrabenen Eimern gefangen und nach wenigen Minuten entleerten diese selbstständig ihre Backentaschen.)
Die Analyse des Futters das Phodopus sungorus in der Natur in den Sommermonaten vorfindet ergab einen Fettgehalt von 11,8%.
Der hohe Energiegehalt des Futters ist zwar für die in der Wildnis lebenden Zwerg- hamster essentiell, da sie für den Winter einen Fettvorrat benötigen, in der Heimtier- haltung jedoch nicht notwendig, da hier das ganze Jahr über konstante Klimaver- hältnisse herrschen. Wichtig ist darüber hinaus die Unterscheidung zwischen Fetten die essentielle und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten und gesättigten nicht-essentiellen Fetten. In der Heimtierhaltung sollte der Fettgehalt unter dem hier ermittelten Wert liegen - insbesondere bei älteren Zwerghamstern ab 13 Monaten.
Die detaillierten Ergebnisse sind in die Entwicklung zweier naturnaher
Hauptfutter für Zwerghamster geflossen: ZooDi® Phodopia Zwerghamsterfutter JUNIOR & ZooDi® Phodopia Zwerghamsterfutter SENIOR
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